Ayurveda-Tipps für einen guten und gesunden Winter
Aktualisiert: 15. Dez. 2024
Im Winter, wenn es draußen dunkel, kalt und rau, windig oder nass ist, fühlen wir uns oft unwohl, unsicher, unruhig oder bedrückt. Einige ayurvedische Tipps können uns dabei helfen, uns wohlzufühlen und gut und gesund durch den Winter zu kommen. Stärke dein Immunsystem und halte dich für einen gesünderen Winter warm, sicher und gemütlich.

Wann ist Winteranfang?
Der metereologische Winter beginnt in unseren Breitengraden stets am 1. Dezember (Ende am 28./29. Februar), der kalendarische - oder auch astronomische - Winteranfang am Tag der Wintersonnenwende, also - je nach Jahr - am 21. oder 22. Dezember (Ende am 20. März). Die vierte Jahreszeit dauert - wie auch die anderen drei Jahreszeiten, 3 Monate.
Der indische Kalender ist insofern einzigartig, dass er sechs verschiedene Jahreszeiten mit jeweils zwei Monaten identifiziert, die ein ganzes Jahr bilden. Von diesen zwölf Monaten ist die Wintersaison, die 4 Monate dauert, in zwei Teile aufgeteilt:
Hemanta Ritu (Frühwinter) von Mitte November bis Mitte Januar
Shishira Ritu (Spätwinter) von Mitte Januar bis Mitte März
Der ayurvedische Winter erstreckt sich von Herbst bis in den frühen Frühling hinein. In der kalten Jahreszeit herrscht die Energie von Vata mit ihren Eigenschaften beweglich, kalt und trocken vor:

Die Auswirkungen der Vata-Energie im Winter
Diese Jahreszeit irritiert vor allem die Vata-Typen selbst am meisten, da sie Wind, Trockenheit und Kälte am Schlechtesten vertragen. Herrscht im Winter zu viel an Vata vor, spüren wir das z. B. daran, dass wir eine gesteigerte innere Unruhe empfinden oder plötzlich grundlose und schwer zu definierende Ängste auftreten. Im Winter zeigt sich die Trockenheit und Kälte von Vata körperlich oft an unserer trockenen Haut oder trockenem Mundraum. Die Zeit von Erkältungen und Grippe ist gekommen und wir sehnen uns nach Sicherheit, Wärme und Gemütlichkeit. Die strenge Kälte treibt die gesamte Körperwärme in den Darm (Koshta). Dadurch steigert es unseren Appetit und auch unsere Fähigkeit, Nahrung zu verdauen, deutlich. Manche kämpfen jetzt verstärkt auch mit Blähungen. Aufgrund des starken "Verdauungsfeuers" (Agni) in unserem Darm müssen wir uns im Winter wirklich gut ernähren und dieses Feuer nähren. Andernfalls frisst es, wenn es unbeaufsichtigt bleibt, das innere Gewebe auf. Einige Ayurveda-Tipps für den Winter im nächsten Abschnitt...
Ayurveda-Tipps für einen gesunden Winter
Indem du deine Ernährung und deinen Lebensstil besser an die wechselnden Jahreszeiten anpasst, kannst du die Wahrscheinlichkeit saisonal bedingter Ungleichgewichte drastisch reduzieren, und - sollten sie auftreten - werden dieselben Strategien deinen Körper sanft wieder in seinen natürlichen Gleichgewichtszustand bringen.

Wir können unsere Gesundheit, Harmonie und Immunität erheblich verändern und die Kraft und Stabilität unseres Körpers erhöhen, indem wir einfach einige grundlegende ayurvedische, saisonale Richtlinien befolgen:
Stelle sicher, dass du dich gut bedeckt und warm hälst, indem du geeignete Kleidung trägst, um dich vor der kalten Luft zu schützen, die das Vata-Dosha verschlimmern kann.
Wende für deinen Dosha-Typ geeignete ayurvedische Öle an. Trage sie regelmäßig auf Kopf und Körper auf. Das ist Abhyanga Snana, ein ayurvedisches Treatment.
Bewege dich mehr und trainiere intensiver als in den anderen Jahreszeiten.
Iss richtig gut. Laut Ayurveda eignen sich im Winter vorallem warme, gekochte, leicht ölige und gut gewürzte Speisen.
Vermeide nach Möglichkeit kalte Getränke. Trinke regelmäßig warmes Wasser, Kräutertees und andere lauwarme (Zimmertemperatur), warme und heiße Getränke mit heilsamen Kräutern und Gewürzen, die eine starke Verdauung fördern, dein Immunsystem stärken, den Körper erwärmen, die Durchblutung steigern und gleichzeitig die Befreiung und Reinheit der Atemwege fördern.
Ayurvedische Getränke für die kalte Jahreszeit
Beej-Bhumi, was übersetzt so viel wie "Samen und Land" bedeutet, ist eine ayurvedische Theorie der Immunität, bei der der Körper als fruchtbares Land angesehen wird und die Verunreinigungen wie ein wachsender Samen wirken. Um diese Toxine (Ama) zu reduzieren und die Vitalität (Ojas) zu erhöhen, schlägt Ayurveda u. a. Speisen, jedoch insbesondere Kräutertees und andere Getränke mit heilsamen Kräutern und Gewürzen vor.
Die ayurvedische Heilkunde hält zahlreiche und abwechslungsreiche (meist vegane) Rezepte für Heißgetränke für die Herbst- und Winterzeit bereit (jeweils abgestimmt auf die eigene Dosha-Konstitution), die auf verschiedene Ziele eingehen, wie:

Ayurvedische Mondmilch (Moon Milk) zur Bewältigung von Stress und Unruhe oder Ängsten, für einen besseren Schlaf, zum leichteren Einschlafen, zur Immunstärkung, Entzündungshemmung oder Schmerzlinderung
Verschiedene Arten von Gewürzmilch oder Goldener Milch, mit stärkenden, energetisierenden, anregenden oder beruhigenden Eigenschaften sowie z. B. gegen Heißhunger
Masala Chai, zur Erdung und Erhöhung der Energie sowie Stimmungsaufhellung
Zahlreiche Kräutertees zur Stärkung des Immunsystems, bei grippalen Infekten oder bei Erkältung, bei Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Fieber und Verschleimung der Atemwege
Verjüngende Getränke (Anti-Aging oder Reverse Aging), Getränke, die beim Abnehmen helfen, u. v. m.
All diese Rezepte und viele weitere Ernährungstipps sowie Ayurveda-Basics erhältst du in diesem Ratgeber:
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